Zwei Koffer

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Mein Lebenslauf zeigt viele Stationen und Funktionen. Mein Leben hat seinen Lauf genommen, so scheint es…
Der Schein trügt: Ich habe mein Leben immer selbst in die Hand genommen und meinen Weg gesucht, einen Weg der vorwärts trägt, manchmal von der Ideallinie abgewichen ist, aber immer wieder an mein Ziel führte.
Ich trage immer zwei Koffer mit: einen Vollen – mit Erfahrung und Wissen. Und einen Leeren. Diesen fülle ich auf dem Weg mit Eindrücken und Erlebnissen.
Immer, wenn ich ein Ziel erreiche, lege ich meine beiden Koffer auf den Tisch und packe sie aus. Ich beginne zu ordnen: die neuen Erfahrungen und Eindrücke werden gesichtet und sortiert, zugeordnet und mit den alten Erfahrungen vermischt.
Einiges verstehe ich dann besser und vieles wird unwichtig. Das Unwichtige kommt in einen Karton; ich könnte es auch in einen Abfallsack werfen und der Müllabfuhr mitgeben. Aber dann wäre es aus den Augen und aus dem Sinn. Der Karton bleibt im Estrich und jedes mal, wenn ich unwichtiges darin verstauen will, kommen mir die alten Unwichtigkeiten wieder in die Hände und bleiben als unwichtig present. So werde ich auf der nächsten Reise noch besser zwischen unwichtig und wichtig unterscheiden können.
Nur so kann ich sicher sein, dass die Koffer nicht zu schwer werden und die Reise zur Strapaze werden lassen.
Auf gehts, meine Koffer! Die Schuhe gebunden, das Licht gelöscht, die Herdplatte abgestellt …der Sonne entgegen!
Wenn es dir schlecht geht, so denk an meine Koffer: du brauchst beide, für ein glückliches Leben! Einen mit der Erfahrung und einen Leeren für alles Neue! Wichtig ist nur, dass du die Koffer zwischendurch leerst, sortierst und ordnest! Mit zwei vollen Koffern kommst du nicht weit…

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