Wartezeit

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Zum letzten Mal warte ich am Bahnhof.

Meine Pendlerzeit von einem Monat genau analysiert, ergibt folgende Rechnung. Vier Wochen zu fünf Tagen gerechnet. Mein Arbeitsweg mit dem Auto: Rund 50 Minuten. Also 20 x 50 Minuten. Zwei mal (hin und zurück) macht rund 2000 Minuten pro Monat. Also rund 33 Stunden.

Vorteil: Ich kann mich jederzeit ins Auto setzen und fahren, Egal, wann ich Feierabend habe. 50 Minuten später bin ich zuhause. Nachteil? Staugefahr. Da ich aber azyklisch fahre, maximal zwei Mal pro Monat.

Und mit dem Zug?

Selbstverständlich bequem und zuverlässig. Keine Bahnübergänge, kein Stau, keine Anstrengung. Mein Reiseweg: 10 Minuten zu Fuss, 4 Minuten Bahnfahrt. 4 Minuten Zeit zum Umsteigen, 37 Minuten fahrt, 15 Minuten Wartezeit und umsteigen. Erneut 30 Minuten Fahrzeit. 5 Minuten Fussweg ins Geschäft.

Zusammenfassung: 15 Minuten zu Fuss, 71 Minuten Bahnfahrt und 19 Minuten Wartezeit. Theoretisch. Denn auf dem Heimweg warte ich zusätzliche 35 Minuten auf den Zug, weil diese optimale Strecke nur einmal pro Stunde steht. Macht pro Monat: 10 Stunden Fussmarsch, 47 Stunden Zugfahrt und 24 Stunden Wartezeit. Zusätzlich pro Samstag 42 Minuten zusätzliche Wartezeit.

Nochmal ganz einfach: Mein Arbeitsweg mit dem Auto in vier Wochen: 33 Stunden. Mit dem Zug: 83 Stunden. 

Ok, ich will Fair sein: Theoretisch kann ich im Zug etwas anderes machen. Aber auch wenn ich die 47 Stunden abrechne, so habe ich immer noch 36 Stunden Wartezeit.

Es kommt mir ein bisschen vor wie Selbstbefriedigung: Man kommt zwar ohne Umstände ans Ziel – aber wirklich eine Alternative ist es nicht!

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