Neuland

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Hatte Frau Merkel doch recht, als sie Deutschland mit dem Ausspruch: „Das Internet ist für uns Neuland!“ amüsierte?

Wenn ich jedenfalls den letzten Monat Revue passieren lasse, was im Bereich E-Commerce so an mich herangetragen wurde, dann komme ich schon zum Schluss, dass zumindest für viele Firmen das Internet wirklich Neuland ist! Nachfolgend einige Beispiele.

Ein Modeversandhaus hatte die einzigartige Idee, den Newsletter als Adventskalender zu gestalten. Jeden Tag ein neues Geschenk. Naja, Geschenk ist etwas viel versprochen. Einen Einkaufsrabatt. Einmal 25% auf alles. Am Tag darauf 30% auch Herrenbekleidung. Nun gut, das kann man machen. Man sollte sich allerdings nicht wundern, dass sich der Kunde verarscht fühlt, wenn er seinen Herrenbekleidung mit 25% kauft und am nächsten Tag feststellt, dass er zu früh bestellt hat. Und dieser Kunde wird sich möglicherweise bei nächster Gelegenheit überlegen, ob er noch einmal etwas bestellen will.

Ein anderes Versandhaus kündigte heute einen Ausverkauf mit bis zu 50% Rabatt an. Alles muss weg. Und siehe da: der Klick auf das Angebot führt auf die Webseite. Da war der Pullover nur noch 30% reduziert. Egal. Grösse und Farbe wählen und … ach so, jetzt kostet er 10.- mehr als vorher. Ist aber immer noch 30% reduziert. Ich werde vorsichtiger und schaue genauer hin. Lieferbar in 3 Wochen? Ja, wie jetzt? Ich dachte, die wollten das Lager leeren?

Der Onlineshop eines Elektronikgeschäftes hatte genau den Artikel im Sortiment, den ich mir schon lange kaufen wollte. Und er war im Preisvergleich der günstigste Anbieter. Wenige Klicks später hatte ich die Bestellbestätigung in meinem Posteingang. Alles stimmte: Artikel, Preis, kein Porto, da ich den Artikel in einem Laden abholen wollte. Eine Woche später, anstatt der Abholungsanweisung eine Nachricht, ich solle den Artikel bitte zuerst bezahlen, sonst würde er nicht geliefert. Ich antwortete auf diese Nachricht, teilte mit, dass ich den Artikel bei Abholung bar bezahlen werde. Unmittelbar darauf folgte die Meldung, dass meine Email nicht zugestellt werden könnte, da es sich um eine automatische Meldung handle.

Ich schrieb meine Email abermals und sendete sie nun an die Adresse, welche in der ersten Nachricht angegeben war. Diesmal ging es. Eine Woche später erhielt ich die Antwort: Leider sei es nicht möglich, die Bezahlart zu ändern – ich hätte „Vorauszahlung“ gewählt. Und solle nun einfach bezahlen, damit die Bestellung ausgeführt werden könnte. Die Antwort gefiel mir nicht. Dahingehend informierte ich die Firma. Und meine Frage, ob ich den Auftrag denn wenigstens stornieren könnte, wurde positiv beantwortet. So geschah es. Und ich frage mich, ob es wirklich einfacher ist, eine Bestellung zu stornieren als die Zahlungsart zu ändern?

 

Vielleicht werde ich auf der Internetseite meiner Lieblingscomputerzeitschrift schlauer. Und was lese ich da?

Das gesamte PCtipp-Team macht 2 Wochen Pause und ist ab dem 6. Januar wieder im Einsatz. Bis dahin wünschen wir schöne Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

 

Das PCtipp-Team gönnt sich ab dem Freitag 20. Dezember eine 14-tägige Auszeit.

Das heisst:

auf PCtipp.ch wird es keine tagesaktuellen News geben

während dieser Zeit eingegangene Supportanfragen von Leserinnen und Leser werden frühestens am 6. Januar beantwortet

der tägliche Newsletter wird während dieser Zeit eingestellt.

 

Eine Computer- Zeitschrift macht Pause? Klar, in der Informatik und Unterhaltungselektronik passiert ja auch nichts, schon gar nicht kurzfristig. Nichts, was man wissen sollte.

Aber mir stellt sich doch die Frage: Warum senden die im restlichen Jahr täglich einen Newsletter? Würde nicht einer im Monat genügen?

 

Mein Fazit: Im Dezember 2013 bewegen sich einige Firmen im Internet wie einst Kolumbus, als er Amerika entdeckte. Auch er hat es überlebt – auch nur, weil er nicht alles falsch gemacht hat. Auch er hat Neuland betreten. Aber er hatte keine Konkurrenz. Ich bin gespannt, wie es wohl im nächsten Jahr weiter geht, wer es wohl schafft und wer nicht …

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