Lehrer

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Immer wieder gibt es Anlässe, welche von Lehrern organisiert werden – Sommerlager, Skilager, Pfingstlager und was weiss ich alles.. Solche Anlässe sind für einen Dorfladen eine interessante Herausforderung! Es fängt damit an, dass immer mehrere Lehrer sich diese Aufgabe teilen. Üblicherweise bestellen sie ihre Waren 2 Tage vor dem Anlass – auch wenn bereits seit einem Jahr der neue Termin steht.. Lehrer sind sehr gut organisiert; in unzähligen Sitzungen werden die Aufgabe verteilt, jeder bekommt die Aufgabe, welche am besten zu ihm passt – um dann, so etwa eine Woche davor, trotzdem plötzlich für dasjenige zuständig zu sein, welches er oder sie bereits im Vorjahr recht gut erledigt hat. Was ich an den Bestellungen wirklich liebe: Sie sind immer in schriftlicher Form vorhanden! Auf einen Blick sehe ich, welches Fach der Lehrer unterrichtet, welcher die Liste verfasst hat. Mathematiklehrer schreiben immer in Zahlen: 22 Äpfel, 5 Pack Zucker, 2 Gurken, 1 Glas Konfitüre. Die Mengenangaben werden immer in auf- oder absteigender Grösse sortiert; dass es Warengruppen gibt, interessiert einen Mathematiker nicht. Deutschlehrer schreiben immer alles aus; zweiundzwanzig Äpfel, fünf Pack Zucker, zwei Gurken … das Ganze natürlich in Schlangensätzen … Geografielehrer sortieren die Artikel immer nach Herkunftsland; naja, das ignoriere ich jeweils einfach … Lehrer treten beim Bestellen grundsätzlich in Rudeln auf; sie wirken sehr kompetent und gut vorbereitet. Was ich in solchen Situationen besonders liebe, ist, wenn sie mich belehren wollen; da wollen mir doch die paar Pädagogen sagen, wie ich meinen Job zu machen habe! Ich bleibe grundsätzlich ruhig, blicke sie über meine Brille hinweg an..sie kennen den Blick bereits, schüttle den Kopf vielsagend, seufze laut … und hole den Lieferschein vom letzten Jahr hervor.. „Machen wir es wieder so, wie letztes Mal?” frage ich eher rhetorisch als eine negative Antwort erwartend. Manchmal braucht es noch einen zweiten Blick meinerseits, üblicherweise schauen sich die Anwesenden etwas ratlos an, und sobald der Erste nickt, schreibe ich den Liefertermin auf den Schein vom letzten Jahr. So einfach geht das … Und wenn nach dem Anlass einer reklamiert, dieses oder jenes habe gefehlt, dann sage ich einfach: „Das dürfen sie nächstes Jahr aber nicht wieder vergessen, wenn sie die Bestellung schreiben..!” Das wirkt immer! Ich kann ja so gemein sein..

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